Der aktuell beste Mittelstreckler der LG Braunschweig steigerte seine persönliche Bestzeit aus der Hallensaison, die er als hervorragender DM-Vierter bei den Männern abgeschlossen hatte, beim internationalen Läufermeeting in Pfungstadt um mehr als zwei Sekunden auf 3:41,01 Minuten. Damit unterbot der Athlet des MTV Braunschweig bereits im ersten Rennen seiner Freiluftsaison die Junioren-EM-Qualifikationszeit über 1.500 Meter um knapp zwei Zehntelsekunden. Kalies hat nun beste Chancen auf eine Nominierung für die Junioren-Europameisterschaften in Bergen/Norwegen. Sicher ist sein persönliches Saisonziel damit, wenn er die Junioren-DM Anfang Juli in Ulm als Erster oder Zweiter beenden sollte.
Kalies hielt sich zu Beginn des Rennens zunächst im hinteren Teil des Feldes auf. „Ich wusste nicht so recht, wo ich nach meiner Erkältung in den letzten Wochen mit dem dadurch ungewollt späteren Saisonstart wirklich stehe. Deshalb bin ich das Ganze bewusst zurückhaltend und kontrolliert angegangen. Vor allem habe ich mich aus dem Gerangel im großen Feld raushalten wollen und so auch können“, kommentierte Tim Kalies unmittelbar nach dem Rennen. Im letzten Drittel des Rennens allerdings zeigte der LG-Athlet seine vollen Stärken, rollte das Feld mit couragierten und superschnellen 500 Metern Platz um Platz auf und kam nur um 0,02 Sekunden hinter dem besten deutschen Juniorenläufer Tobias Tent aus München als Fünfter des schnellsten Laufs ins Ziel. „Darauf kann ich jetzt aufbauen. Für das nächste Wochenende habe ich einen Startplatz in Dessau beim internationalen Meeting ergattert und werde bei den ganz Großen dabei sein können, auch mit dem neuen deutschen Rekordler Robert Farken. Darauf freue ich mich riesig“, meinte Kalies. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dass schon in diesem Rennen die für nationale Topläufer immer noch besondere Grenze von 3:40 Minuten für den Braunschweiger Youngster mit den großen Ambitionen fällt.
Nicht ganz so positiv verlief der Start in Pfungstadt dagegen für den zweiten Top-Athleten im Mittelstreckenbereich des Laufteams in der LG Braunschweig. Noch vor zwei Wochen hatte Max Dieterich in Karlsruhe, dem aktuell zweiten deutschen Läufer-Mekka, seine persönliche Bestzeit auf 3:43,39 Minuten gesteigert. In Pfungstadt allerdings musste er feststellen, dass sein aktueller Trainingszustand TOP-Zeiten nicht am Fließband zulässt. So beendete der MTV-Athlet sein Rennen im B-Lauf als Neunter in 3:46,70 Minuten. „Heute war das nicht optimal. Am nächsten Wochenende stelle ich mich in Marburg trotzdem ein erstes Mal den 5.000 Metern, irgendwann muss es schließlich sein. Allerdings betrachte ich Marburg zunächst als Trainingslauf. Die volle Konzentration liegt weiterhin auf den Deutschen Meisterschaften in Dresden Anfang August. Da will ich frisch und topfit am Start sein, um - endlich und zum ersten Mal - im DM-Endlauf der Erwachsenen zu stehen“, kommentierte das neben Kalies zweite Braunschweiger Eigengewächs.
In Marburg wird Dieterich dabei nicht allein die Farben der LG Braunschweig vertreten. Denn mit Tom Förster peilt über 10.000 Meter ein weiterer Braunschweiger TOP-Athlet eine Spitzenzeit an bei dem internationalen Meeting mit dem anspruchsvollen Titel „The Lightning“. In dem nach Angaben der Veranstalter in Deutschland einmaligen Event hat der aktuelle deutsche Vizemeister im Hauptrennen über 10.000 Meter über diese Strecke mit einer TOP-Zeit die Chance auf einen fortdauernden Zugang zum Kader des deutschen Leichtathletik-Verbandes mit den entsprechenden, für einen professionellen Leichtathleten enorm wichtigen Fördermaßnahmen. Nötig ist dafür eine Zeit unter 28:10 Minuten nach seinen diesjährig erzielten 28:36,93 Minuten bei den Deutschen Meisterschaften Anfang Mai in Hamburg und dem anschließenden internationalen Start beim Europacup in Pace/Frankreich drei Wochen später. Wenngleich Förster das Rennen in Pace nach verheißungsvollem Beginn aufgrund von Magenproblemen leider nicht beenden konnte, sollte eine Spitzenzeit nunmehr in Marburg durchaus möglich sein – vorausgesetzt, die Winde und die Temperaturen spielen mit.